Durchschaubare Russlandhetze beim Berliner Tagesspiegel

Durchschaubare Russlandhetze beim Berliner Tagesspiegel Bild von Oleg Shakurov auf Pixabay

Der Berliner Tagesspiegel vereint zwei Themen auf recht offenbarende Art und Weise. Zum einen schwingt, wie immer, wenn es in westlichen Medien um Russland geht, bei der Berichterstattung über staatliche Repression oder Unrecht gegen Bürgerinnen und Bürger subtil der Tenor mit, dass dies ein spezifisch russisches Phänomen sei, welches im Westen so nicht existiere. Was eine glatte Lüge ist, aber der üblichen westlichen Propaganda vom goldenen Westen und dem bösen Russland entspricht.

Und dann wäre da das bekannte Corona-Thema in Kombination mit der typisch anti-russischen Propaganda aus obigem Absatz. Denn auch in Russland gibt es nicht nur Zustimmung zu den Impfungen. Und russischer Widerstand gegen staatliche Maßnahmen sei eben tricky. Man könne sich, so der Bericht des Tagesspiegel, mit gefälschten Zertifikaten ein „beinahe barrierefreies Leben" ermöglichen.

Sich an russischen Missständen abarbeiten, der feuchte Traum eines jeden westlich indoktrinierten Schreiberlings. Mit fein kaschierter Kritik wird von "Zwangsmaßnahmen gegen Unwillige" berichtet, von ausgeübtem Druck auf Beschäftigte, damit diese sich impfen lassen. Ein Unding, wie da mit Menschen umgegangen werde, so kommen die Zeilen rüber. Man reibt sich verwundert die Augen, dass die selbe Zeitung ähnliches in Deutschland für gutheißt und in regelmäßigen Beiträgen sogar aktiv fordert. Eine direkte oder indirekte Impflicht in Deutschland? Mehr Druck auf die Menschen, damit diese sich endlich impfen lassen? Längst überfällig und ethisch völlig vertretbar, so häufig der Tenor deutscher Systemmedien. Passiert so etwas in Russland, wird mit zweierlei Maß gemessen und das Auftreten des Staates als repressiv, autoritär und demokratische Grundprinzipien verletzend gebrandmarkt. Auch wenn es zutrifft, aber von dieser Heuchelei kann man sich nun mal nichts kaufen, wenn Moral und Ethik ihre Ausrichtung je nach Ländergrenze umkehren.

Denn machen wir uns nichts vor. Der deutsche selbsternannte Führungskader und die deutsche Politik sind in ihrem Kern kein bisschen weniger autoritär, reaktionär oder gewillt, für die Durchsetzung ihrer Ziele notfalls auch über Leichen zu gehen. Die Unsicherheit, wie die deutsche Zivilgesellschaft auf ein Anziehen der Daumenschrauben nicht nur beim Corona-Thema reagiert, dürften ein Grund dafür sein, dass hierzulande vorsichtiger formuliert und gehandelt wird, wenn es um die Forderung nach einem stärkeren Durchgreifen des Staates geht. Schließlich war die Stärkung und Re-Demokratisierung der Zivilgesellschaft nach 1945 in Deutschland die zwingende Voraussetzung für eine dauerhafte Befriedung Deutschlands und Europas. Der einer starken und emanzipierten Zivilgesellschaft gegenüberstehenden selbsternannte Führungskader handelte daher, zumindest gefühlt, weniger krass und drastisch, als anderswo, wo der Staat gerne seine ganze Macht und Gewalt demonstrativ zeigt.

Ob diese Emanzipation der Zivilgesellschaft in Russland insbesondere nach der Stalin-Ära stattgefunden hat und wenn ja, wie nachhaltig diese war, darüber mag man vortrefflich streiten. Es ist natürlich ein starkes Stück, wenn aus der russischen Politik die Aussage kommt, ungeimpfte bzw. nicht-immunisierte Menschen seien "eine Gefahr für ihre Umgebung" und eine Diskriminierung Ungeimpfter sei unvermeidlich. Ähnliches hört man hier von Lauterbach und Konsorten auch, wenn auch blumiger verpackt. Man spricht halt lieber von unsolidarisch oder unverantwortlich, statt von Gefahr. Eine antidemokratische Offenbarung, der man gar nicht offensiv genug gegenübertreten muss. Zumal die Aussage auch wissenschaftlichen Standards in keinster Weise gerecht wird. Denn worauf basiert die Aussage, dass von ungeimpften Menschen eine Gefahr ausgeht? Bestimmt nicht auf empirisch belegbaren Erkenntnissen. Es ist einzig der PCR-Test, auf dessen chronisch und wissentlich verfälschten Ergebnissen Aussagen wie diese fußen. Und der letztendlich Grundlage jeder einzigen Pandemiemaßnahme der deutschen Bundesregierung der vergangenen 15 Monate war.

Schließlich legt einzig das Ergebnis eines PCR-Tests fest, was einer getesteten Person danach widerfährt und wie sie sich zu verhalten habe. Nicht mehr die klinische Evidenz und die Qualifikation der Ärzte. Diese politische Neuausrichtung, welche die Wissenschaft in Geiselhaft nimmt und zum Erfüllungsgehilfen und Mittäter macht, legt fest, wer als krank oder gesund, infektiös oder sogar gefährlich gilt, um hier das russische Jargon aufzugreifen. Dabei müssen mittlerweile immer mehr Wissenschaftler:innen und auch Politiker:innen, die einst jegliche Kritik als querdenkende Verschwörungstheorie quittierten, zähneknirschend zugeben, dass der PCR-Test in keinster Weise in der Lage ist, das zu diagnostizieren, was er nach außen diagnostizieren soll. Nämlich eine ansteckende und gefährliche Infizierung mit Sars-Cov2.

Der PCR-Test kann nicht und ist auch nicht dafür gedacht, zwischen dem Virusmaterial von Sars-Cov2 und dem anderer Viren, etwa der Influenza, zu unterscheiden. Zu ähnlich sind sich diese Virenstämme, stammen sie schließlich aus derselben Familie der Corona-Viren, mit denen Menschen schon seit Jahrtausenden leben. Noch weniger kann ein PCR-Test eine Aussage darüber geben, ob ein positiv getesteter Mensch infektiös und somit zumindest theoretisch eine Gefahr für andere darstellt. Und zu guter Letzt sorgen die extrem hohen ct-Werte bei der Auswertung der Tests dafür, dass ein großer Teil der positiven Testergebnisse als falsch-positiv einzuordnen ist, was die offiziellen Stellen bis heute leugnen oder ignorieren. So gesehen ist die Aussage, dass Ungeimpfte oder Impfunwillige eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellten, nicht nur wissenschaftlich unhaltbar und schlicht falsch. Sie ist auch ein geistiger und demokratischer Offenbarungseid.

Quelle und Verweise bzgl. Untauglichkeit des PCR-Testes:
Tagesspiegel 25.06.2021: Schritt für Schritt zur Impfpflicht
Lassen Sie uns die Testerei als Angstmaschine abschalten!
„Viel Lärm um nichts“ (Shakespeare)

 


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