Dialogangebot eines geschassten Mediziners an Politik und Wissenschaft

Er ist einer der führenden kritischen Wissenschaftler unserer Zeit. Sachlich, eher zurückhaltend, aber bestimmt und sich des ethischen Anspruchs seiner Zunft bewusst.

Prof. Dr. Andreas Sönnichsen war bis Dezember 2021 Leiter der Abteilung für Allgemein- und Familienmedizin an der Medizinischen Universität Wien. Dann erging es ihm wie vielen seines Formats: Seine kritischen Ansichten zu den Corona-Maßnahmen wurden Grund, ihn von seinen beruflichen Aufgaben zu entbinden.

In der Zwischenzeit hat er sich weiter auseinandergesetzt mit diesem Thema und kürzlich mit 18 Kollegen und Unterstützern eine umfangreiche Studie zur Evidenz-Bestimmung der Corona-Impfungen herausgebracht. (1)

Die Studie fasst nun schön zusammen, was verschiedene Wissenschaftler in den letzten Jahren schon ans Licht brachten. Dazu gehört u.a. die Aussage, dass auf die Gesamtbevölkerung bezogen, COVID-19 mit einer mittleren Infektionssterblichkeit von etwa 0,1 - 0,2% also mit einer Grippe durchaus zu vergleichen ist, jedoch seien hier fast ausschließlich ältere Personen und vorerkrankte Menschen ernsthaft betroffen. Kinder jedoch kaum und für jüngere Leute bestünde nur ein minimales Risiko für einen schweren Verlauf.

Die Impfung gegen Corona sei ineffektiv, schütze kaum vor Erkrankung, allenfalls bestimmte Menschengruppen vor schweren Verläufen, und gegen die Weitergabe schütze sie auch nicht. Sie habe keine bemerkenswerte Auswirkung auf das epidemiologische Geschehen. Außerdem beruhe die angebliche Evidenz für die Verhinderung von schweren Verläufen und Todesfällen auf unzureichende Studien, genauer, meist auf retrospektive Beobachtungs- und Fallkontrollstudien mit schweren methodischen Fehlern. Und in den wenigen längerfristigen Studien zeige sich, dass die anfängliche, mögliche Impfeffektivität rapide nachlasse, die möglicherweise durch eine Boosterimpfung kurzfristig wiederhergestellt werden könne. So wird auch festgestellt, dass eine Impfeffektivität gegen Subvarianten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gegeben sei.

Sönnichsens Studie macht weiter aufmerksam auf die derzeitige Studienlage zur Impfeffektivität bei Kindern und Jugendlichen, welche nämlich belegt, dass diese im Vergleich zu Erwachsenen deutlich eingeschränkt ist. Es sei außerdem nicht klar, ob die Impfung in dieser Altersgruppe seltene, schwere Verläufe wirklich verhindere.
Auch profitierten Genesene hinsichtlich der Erkrankungsrate nicht von einer zusätzlichen Impfung. Es gebe auch keine Studienevidenz, dass die Impfung nach durchgemachter Erkrankung irgendeinen Vorteil bringen würde.

Ob die Impfung vor Long-COVID schütze, wurde bisher nicht in qualitativ ausreichend hochwertigen Studien untersucht. Ein geringgradiger positiver Effekt erscheint möglich, es sei aber unbekannt, wie lange dieser Effekt anhalte und ob langfristig Unterschiede zum derzeitigen Verlauf von Long-COVID bestünden.

Wenn wir an all die Diskriminierungen denken, die die ungeimpften “Virenschleudern” in den letzten Jahren erdulden mussten, tut es gut zu hören, dass diese auf keiner wissenschaftlichen Grundlage basierten. Denn bislang wurde durch keinen der verfügbaren COVID-Impfstoffe eine sterile Immunität erzielt. Im Gegenteil weisen Studien darauf hin, so Sönnichsen, dass die Viruslast von Geimpften und Ungeimpften mit symptomatischer Erkrankung an COVID gleich hoch ist, und dass sie auch gleichermaßen andere Geimpfte und Ungeimpfte infizieren können. Die Impfung verhindere daher nicht die Ausbreitung des Virus und trägt auch nicht zur Entstehung einer Herdenimmunität bei.

Und nun zu den von Politikern und Experten immer wieder behaupteten und von Ärzten millionenfach wiederholten Versprechen, dass die Impfungen sicher seien. Die Tatsachen sind schlicht erschreckend und deuten in das Gegenteil:  Zu den wichtigsten schweren Nebenwirkungen zählen laut Studie: Myokarditis, Perikarditis, thromboembolische Ereignisse, neurologische und autoimmunologische Erkrankungen, teilweise mit Todesfolge.

Nach Schätzungen auf Basis der Sicherheitsberichte des Paul-Ehrlich-Instituts und der EudraVigilance (Europäischen Datenbank gemeldeter Verdachtsfälle von Arzneimittelnebenwirkungen) liege laut der Studie die Melderate für Nebenwirkungen mit 20/100.000 Impfdosen beim 60-fachen im Vergleich zu allen anderen herkömmlichen Impfungen, die Melderate für Todesfälle mit 1,6/100.000 Impfdosen beim 20-fachen. Zudem bestehe der Verdacht einer Untererfassung um mindestens den Faktor 10.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit bestehe für junge und gesunde Menschen, vor allem für Kinder und Jugendliche, eine negative Nutzen-Schaden-Relation für alle COVID-Impfstoffe. Auch gesunde alte Menschen profitierten mit großer Wahrscheinlichkeit nicht von der Impfung. Unter Anwendung des GRADE-Systems zur Bewertung von Studienevidenz und Empfehlungsstärke kann allenfalls für alte Menschen mit Begleiterkrankungen, vor allem Diabetes mellitus, Herzkreislauferkrankungen und
Adipositas eine schwache Empfehlung für die Impfung abgegeben werden, die sich auf Studien mit niedrigem bis sehr niedrigem Evidenzgrad stütze.

Sönnichsen spricht hier von einer ungünstigen Nutzen-Schaden-Relation, die keine Impfung rechtfertige. Und schon gar nicht eine Impfpflicht! Die Impfung dürfe nur auf freiwilliger Basis nach ehrlicher und ausführlicher Aufklärung über Nutzen und Schaden angewandt werden.

Professor Sönnichsen, für den es sich hier um den “größten Medizinskandal aller Zeiten handelt”(2), bemüht sich mit seiner Studie um sachliche Aufklärung für Entscheidungsträger und Laien gleichermaßen; er will keine Angst schüren, stattdessen den wissenschaftlichen Diskurs, der uns offensichtlich abhanden gekommen ist, wieder anregen. Ein Austausch jenseits von Interessenkonflikten zum Schutz unser aller Gesundheit, und in der Hoffnung, dass die Indizien die gerade einen Zusammenhang von Impfaktion und Übersterblichkeit aufzeigen, eher auf Korrelation als auf Kausalität beruhen.

In Anbetracht der Verlautbarungen der WHO in ihrem jüngsten Update der Corona-Strategie sind solche Bemühungen notwendiger denn je. Denn dort wird wieder alles auf die sogenannte Impfung als Hauptkampfmittel gegen Corona gesetzt. Und dass, obwohl nach eigenen Aussagen der WHO diese nur mäßig und zeitlich begrenzt wirkt. So heißt es also für die nächste Zukunft:

"Was die Bereitstellung von Impfstoffen betrifft, so müssen die Bemühungen fortgesetzt und verstärkt werden, Konzepte zu entwickeln, um Impfungen für Erwachsene festzusetzen und für den gesamten Lebensverlauf Realität werden zu lassen." (3)

Hier scheint eine weitere Verschwörungstheorie Wirklichkeit zu werden: ein Dauerimpfabo für uns Erwachsene.

Quellen und Verweise:
(1) https://gesundheit-österreich.at/evidenz/covid-impfung/
(2) https://gegenstimme.tv/w/7pk2xw6S49LnEwriCWvEBX
(3) https://www.who.int/publications/m/item/global-covid-19-vaccination-strategy-in-a-changing-world--july-2022-update

 


Gelesen 929 mal