Perin Dinekli - Ärztin und Mensch
Die Regierung selber hat eingestanden, dass die Masken, die sie über ein ganzes Jahr hin angeordnet hatte, nutzlos sind.
Perin Dinekli soll nun dafür, dass sie Menschen vom Tragen dieser Masken befreite, 22.500 Euro Strafe zahlen und die Approbation verlieren.
Doch ist sie alles andere als niedergeschlagen:
„Das, was ich tue, sowohl die Atteste, die ich geschrieben habe, als auch alles, was ich auf den Demos und sonstwo oder zu meinen Patienten sage, all das habe ich nach bestem Wissen und Gewissen getan. Das ist meine Wahrheit, als Ärztin und als Mensch. Und das werde ich auch weiter machen."
Sie untermalt es mit einem Lächeln, wie es nur aus einer tiefen inneren Stimmigkeit hervorkommen kann.
Das sind die Diamantsplitter, die das „Coronageschehen" ans Tageslicht befördert: Menschen wachsen über sich hinaus - oder besser: sie wachsen in das hinein, was Menschsein eigentlich sowieso ist. Außer Perin Dinekli sind es viele Weitere, denen ein reines Gewissen mehr wert ist als die ganze Welt. Zu Recht fallen einem da Menschen wie Sokrates oder Jesus ein. Soll das, was diese als einzelne Ausnahmeerscheinungen verkörperten, jetzt endlich zum „Normalfall" werden? Befinden wir uns am Anfang eines Prozesses, in welchem Gesetze und Vorschriften von Liebe und Wahrhaftigkeit abgelöst werden?
Nicht „Verschwörung", sondern logisches Resultat der Technikentwicklung
Im Interview geht Perin Dinekli auch auf den Begriff „Verschwörungstheorie" ein, der jede Reflexion historischer oder aktueller übergeordneter Zusammenhänge durch Lächerlichmachung diskussionslos unterbinden soll. Folgendermaßen versucht sie eine Ehrenrettung:
„Es gab schon immer seit Menschengedenken mindestens eine essenzielle Verschwörung: die Verschwörung der Reichen und Mächtigen gegen den Rest der Menschheit. Und das ist kein Geheimnis. Wir brauchen nur in die Geschichtsbücher zu gucken, und dann sehen wir das. Und es wiederholt sich immer wieder. Es funktioniert auch immer wieder, es sind auch immer wieder die gleichen Mechanismen, mit denen eine große Masse von Menschen dazu gebracht wird, ganz wenigen Menschen, die aber das Kapital und die Macht in Händen halten, zu folgen und sich drangsalieren und tyrannisieren zu lassen."
Sie beschreibt den Zustand der Spätzeit. Doch nicht immer und „seit Menschengedenken" gab es Ausbeutung, Herrschaft und Tyrannei. Es fing ganz harmlos an: mit Führung/Leitung. Wer die meiste Erfahrung in der Herstellung von Einbäumen hatte, leitete deren Fertigung, wer die beste „Nase" fürs Aufspüren von Wild hatte, die Jagd.
Das Komplexerwerden des Handwerks und überhaupt der in der Gesellschaft vorhandenen Fertigkeiten brachte Arbeitsteilung mit sich und damit die Notwendigkeit der Koordination. Es kam zur Trennung von Hand- und Kopfarbeit, zur Trennung von Planung und Ausführung. Die Ausführenden mussten die Vorgaben der Planenden befolgen. Von hier war es nur ein weiterer Schritt zu Herrschaft und Ausbeutung. Nicht jeder Herrscher war jedoch Tyrann, und das politische System war allemal verquickt mit der Produktion, von der alle Mitglieder der Gesellschaft lebten -- die einen natürlich besser und die anderen schlechter.
Im Kapitalismus verschwand diese Verquickung. Die Lenker der Produktion, der Wirtschaft, also die Kapitalisten, übernahmen nicht selber die politische Leitung der gewachsenen und komplex gewordenen Gesellschaft, sondern übertrugen sie der „politischen Kaste" -- natürlich nicht ohne sicherzustellen, dass diese in ihrem Sinne arbeitet.
Hauptfunktion dieser Konstruktion ist die Verschleierung der tatsächlichen Machtverhältnisse. Die Führungsfiguren des Staatsapparates erscheinen als Machthaber, sind es aber nicht. Die wirklichen Machthaber, die Eigner der großen Kapitalien, sitzen im Hintergrund. Wahlen und die ganze Demokratie sind scheinhaft, denn sie ändern nichts an den Machtverhältnissen. Stilistisch und in einigen Details unterscheiden sich Parteien -- müssen sie ja auch, um den Schein einer Wahlfreiheit aufrecht zu erhalten -- aber ihre Grundfunktion ist unterschiedslos die des Transmissionsriemens, der die Kapitalinteressen in die Gesellschaft überträgt.
In der aktuellen letzten Phase bedient sich das inzwischen globalisierte Kapital je nach Bedarf sämtlicher nationalen Regierungen, die es durch ökonomischen Druck veranlasst, das zu tun, was es wünscht. Dies geschieht im Geheimen, und die Akteure sind bis auf wenige Ausnahmen anonym.
Es ist verständlich, wenn Menschen, die sich einen Vers auf die aktuelle Situation machen wollen, von „Verschwörung" reden. Dass sich einige böswillige Männer in Kellergewölben treffen, um finstere Pläne auszuhecken, hilft dem Verständnis allerdings nicht auf. Die Verhältnisse, die wir heute haben, sind folgerichtige Endstufe eines von der Technikentwicklung vieler Jahrtausende angetriebenen Prozesses.
Durch Befriedigung der materiellen Bedürfnisse frei fürs Immaterielle
Viele technische Ergebnisse, die er hervorgebracht hat, wollen wir auch keineswegs rückgängig machen. Dem Kapitalismus kommt das Verdienst zu, dass er die Befriedigung unserer materiellen Bedürfnisse ungemein erleichtert hat. Jedenfalls für einen Teil der Menschheit, nämlich den in den entwickelten Metropolen lebenden.
Dadurch sind wir frei geworden, das in uns angelegte immaterielle Potential zu erkunden und zu entwickeln. Die Kurve in diese Richtung muss nun aber auch genommen werden. Dank der kapitalistischen Epoche für vieles Nützliche, jetzt aber Stopp!
Das Kapital will natürlich weitermachen. Da seine Art der Produktion in Destruktion und wachsendes Leid der Menschheit umgeschlagen ist, muss es seine Kunst der Verschleierung verstärkt mobilisieren. Mit beeindruckendem psychologischen Know How versetzt es seit Ende des zweiten Weltkriegs die Bevölkerung in einen Zustand der Lethargie, in welchem sie sich mit ihrer Situation und den hierin angebotenen Scheinbefriedigungen zufrieden gibt.
Diese Methoden der Herrschaftsausübung zu erkennen, zu durchschauen und damit wirkungslos zu machen, dürfte der erste Schritt hin zu dem oben erwähnten immateriellen Potential sein.Die „Corona-Maßnahmen" können als unumkehrbarer Anstoß in diese Richtung wirken. Denn die willkürlichen und nicht einleuchtend begründeten Eingriffe in elementare Menschenrechte drängen zur Frage, ob das existierende politische System wirklich die Demokratie ist, als welche es von Schule, Politik und Medien dargestellt wird.
Unsere Baustelle liegt also in uns selber! Mit Kritisieren, Protestieren und Anprangern der Kräfte, in denen wir die Ursache allen Übels vermuten, bestätigen wir diese nur. Indem wir selber die Verantwortung übernehmen - für uns individuell und für den Zustand der Gesellschaft -- betritt ein neuer Typ Mensch die Bühne der Geschichte und wird aufgrund seines höheren geistig-seelischen Entwicklungsgrades diejenigen ablösen, die ihre historische Aufgabe hinter sich haben.
Zu diesem „Typ Mensch" gehört auch Perin Dinekli. In welche Richtung die Reise gehen könnte, deutet sie folgendermaßen an:
„Kleine Gemeinschaften von Menschen, die noch sich alle kennen, die noch Vertrauen zu einander haben - jeder schenkt jedem alles, was er zu schenken hat: allgemeine Leistungen, Leistungen als Ärztin, als Musikerin - oder jemand der Gartenbau macht - oder seine Produkte, die er herstellt - dadurch brauchen wir innerhalb des Projektes auch kein Geld und dadurch, dass sich alle kennen und vertrauen, kann man sich entspannen, und dadurch werden wir natürlich immer autarker. Je mehr solcher Kleingruppen es gibt - sie sind alle vernetzt und können sich alle gegenseitig unterstützen - und wenn man reist, ist man natürliche in solchen Projekten an anderen Orten willkommen - auch da bekommt man alles geschenkt - darin sehe ich persönlich ein phantastisches Modell. Das ist ein großer Wunsch, den ich habe, dass das realisiert werden kann. Dadurch werden wir unabhängiger von diesem System, was sich einfach nicht - wie soll ich sagen - bewährt hat, was viele Menschen reich gemacht hat, was die Gesellschaft aber immer kränker macht, wie man gerade jetzt im Moment auch sieht. Und ich kann mir nur wünschen, dass dieses Prinzip des Schenkens sich auf dieser Welt so sehr ausbreitet, dass Geld und Profit und Güter, die sich bisher ausgebreitet haben, verdrängt werden von dem Gedanken, sich gegenseitig etwas zu schenken, mit Liebe und mit Freude."
Verweise:
Webseite von Perin Dinekli
Interview von Anni und Martin mit Perin Dinekli, Teil 1
Interview von Anni und Martin mit Perin Dinekli, Teil 2
"Ein direktes Lied" -- Perin Dinekli live in Leutkirch 26.6.2020 "...wir halten nicht den Mund!