Tagelang allein gelassen und unversorgt in ihren Fäkalien liegend

Tagelang allein gelassen und unversorgt in ihren Fäkalien liegend privat

Gestern erhielt ich eine Rundmail von der Pflegeexpertin Adelheid von Stösser. Über sie bzw. eine ihrer Analysen hatte ich bereits am 10.11.2020 berichtet (Flaschenhals Intensivpflege?).

Das, über das sie in ihrer neuen Rundmail berichtet, macht mich sprachlos: Wegen angeordneter Quarantänen auch gegen nicht krankes Pflegepersonal herrscht in manchen Altenheimen einen desolaten bis Tod bringenden Notstand!

Diese Nachricht nimmt mich auch deswegen sehr mit, weil ich selbst im Altenheim gearbeitet habe und weiß, wie schwer es ist -- auch bei einer normalen Besetzung -- die uns anvertrauten Mitmenschen nicht nur zu versorgen, sondern auch ihnen ein Minimum an Wärme und Liebe zukommen zu lassen. Auch macht es mich wütend, dass ausgerechnet diejenigen, die wir angeblich schützen wollen, so sehr leiden und gar infolge der Unterversorgung sterben!

 

Betreff: Corona Pflegeethische Leitlinien
Datum: Fri, 18 Dec 2020
Von: Pflegeethik Initiative

Sehr geehrte Damen und Herren,

Die Lage in der Pflege spitzt sich gerade dramatisch zu. Fast täglich erreichen uns Meldungen von Heimen, die die Bewohner nicht mehr versorgen können, weil zu viele Mitarbeiter in Quarantäne sind.

In einem Marburger Heim wurde gestern der Notstand ausgerufen. Keine Pfleger mehr da. Bewohner lagen tagelang alleingelassen und unversorgt in ihren Fäkalien. Auch Tote wurden in ihren Zimmern gefunden.

Solche Notstände stehen im Zusammenhang mit den Quarantänebestimmungen und anderen Corona-Maßnahmen. Wenn nämlich bei Corona-Ausbrüchen alle Pflegekräfte zu Hause bleiben müssen, auch wenn sie nicht krank sind, wer soll denn dann pflegen?

Da immer mehr Heime unter diesen Umständen die Versorgung nicht sicher stellen können, kommt es zu einer Verlagerung in die umliegenden Krankenhäuser. Und wer von den hochbetagten Pflegebedürftigen nicht in einer Patientenverfügung eigens festgelegt hat, dass er palliativ behandelt werden möchte, endet häufig auf der Intensivstation oder gar an der Beatmung.

Die Maßnahmen gefährden besonders die, die man schützen will. Es werden falsche Prioritäten gesetzt und ethische Prinzipien verletzt.

Was kann man in dieser verfahrenen Situation raten?

In diesem Leitlinien-Papier zeigen wir Wege aus der Sackgasse der bisherigen Verordnungen. Ebenfalls beigefügt ein Flyer zur Corona-Impfung.

Eine Weiterleitung und Diskussion ist ausdrücklich erwünscht.

Mit herzlicher Empfehlung

Adelheid von Stösser
pflegeethik initiative

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Zum Bild: Am gleichen Tag erhielt ich die neueste Ausgabe von meiner Gewerkschaftszeitschrift "ver.di PUBLIK". "DU bist nicht allein" lese ich da. Wie bitte? Was treiben sie eigentlich bei Ver.di? Sie lassen zu, dass die Wirtschaft an die Wand gefahren wird, dass Menschen stundenlang mit Maske arbeiten und gesundheitlichen Schaden erleiden, dass unsere Grundrechte -- auch das Versammlungsrecht, welches für Gewerkschaften so fundamental ist! -- ausgehebelt werden... Gewerkschaftlichen Geist und Solidarität verstehe ich anders. Dieses Jahr hatte ich Verdi-Jubiläum, denn ich bin seit 25 Jahren Miglied. Ein weiteres Jahr wird es nicht geben.


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