Frühlingsgruß aus Horbach

Frühlingsgruß aus Horbach Bild von Michael Gaida auf Pixabay

Meine coole und recht unkomplizierte Schwiegermutter (74) war heute beim Schreiben ziemlich inspiriert. Ihre Mail hat mir so gut gefallen, das ich sie einfach so reinstelle.

Hi Kindos,

im Anhang findet ihr unsere alljährliche Frühlingsblumenpracht. Egal, wer hier vorbei kommt: Nachbarn, Spaziergänger, Radfahrer, Handwerker etc., alle zücken ihr Handy und freuen sich an diesen Blumen. Da wird etwas angeregt, was noch da ist, trotz der allgemeinen Trostlosigkeit durch Corona.

Obwohl die Natur uns Corona schickt, schickt sie auch das Schöne, das ihr Eigene -- vielleicht soll der Mensch einfach nur ausgerottet werden?! Als Fehlschöpfung. Ich meine, die angebliche Krönung der Schöpfung.

Wenn sich doch alle Menschen darauf besinnen könnten, was wirklich wichtig ist -- dass der Tod zum Leben gehört und man nicht alle Kreativität, jede Motivation ersticken muss, nur um zu überleben. Wenn alle diese Einstellung hätten, wäre die Politik mit ihren Maßnahmen machtlos, aber: Alle haben Angst sich anzustecken, krank zu werden, zu sterben, deshalb halten sie diese Maßnahmen aus, befürworten sie noch. Dabei bringen sie ihre steigende Erschöpfung mit ihrer Geisteshaltung gar nicht in Zusammenhang. Sie hoffen auf die Impfung, als Strohhalm Ertrinkender. Von den Gegnern hört man nichts mehr?! Jedenfalls nicht öffentlich.

Das Volk läuft in Scharen draußen rum, die Parks sind voll, in Horbach gab es bisher nur Gassi gehende Hundebesitzer. Jetzt flieht alles aus den Buden, um ein Stückchen Freiheit zu genießen. Passt eigentlich mit der Angst gar nicht zusammen, denn sie müssten Menschenmengen scheuen.

Ich war mit Renate und Christiane zwei Stunden lang im schönen Wurmtal. Wir haben das so genossen und haben uns für nächste Woche wieder verabredet. Wir waren drei Haushalte -- Kicher!

Ich habe gestern im Fernsehen einen Bericht über Skitourismus in den Alpen gesehen. Da wird die alpine Natur zerstört, damit Massen von Alpinski-Touristen die Hänge runter rasen und sich anschließend besaufen. Das wird von den Alpenorten naturzerstörerisch gefördert, um Knete zu verdienen. Die haben von den Bergen keine Ahnung. Sie erfahren nicht, dass der Berg der Chef ist und nicht dieser kleine Wurm, der glaubt, sich "die Erde untertan" machen zu müssen.

Nah dann, nicht verzagen, lehnt euch an einen Baum, nehmt ein Instrument, singt oder sagt einen passenden Psalm auf oder nehmt einen Punchingball und trommelt drauf ein -- so entsteht innerer Friede!

Eure Mam

 


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